Karriere
Kontakt

Begeisterung für Verbesserung

Tim Haase sorgt bei ORAFOL für schlanke Prozesse – und dafür, dass alle daran mitwirken können. Seit Februar leitet er das neu geschaffene Team für den Kontinuierlichen Verbesserungsprozess (KVP) bei ORAFOL. Das ist ein doppelter Gewinn: das Unternehmen wird noch produktiver und Tim Haase lebt seinen Traumjob.

TIM HAASE, KVP-/LEAN-MANAGER

„Das Ziel ist, dass es uns nicht mehr braucht,“ sagt Tim Haase voller Überzeugung. Ihm ist der Widerspruch bewusst: Denn schließlich hat er erst im Februar 2025 als Leiter des neu gegründeten KVP-Teams angefangen. Doch dass Tim Haase vom Ende her denkt, liegt in der Natur der Sache: „In unserer Idealvorstellung denken irgendwann alle Mitarbeitenden selbstständig daran, wie sie ihre tägliche Arbeit verbessern können.“

Tim Haase ist genau der richtige Mann, um dieses Ziel zu erreichen. Bereits während seines Studiums zum Wirtschaftsingenieur an der BTU Cottbus entdeckte er sein Herz fürs Lean Management: Prozesse auseinanderzunehmen und besser zusammenzusetzen, ist seine Leidenschaft. Seine Abschlussarbeit schrieb er folgerichtig darüber, wie sich die Produktion optimieren lässt. 2021 fing er bei ORAFOL im Bereich Engineering & Technology an. Dort half er unter anderem dabei, die Software SAP einzuführen. Für dieses komplexe Projekt entwickelte er zusammen mit weiteren Teammitgliedern den Planungsprozess. „Ich habe ein Auge dafür, welche Prozesse nicht definiert oder einfach nicht effizient sind.“ Diese Eigenschaft machte ihn zum perfekten Kandidaten, um auch das Thema KVP bei ORAFOL anzugehen. Und für Tim Haase gibt es noch einen weiteren Vorteil: „Gemeinsam im Team herauszufinden, wo Prozesse besser laufen können, und dann aus vorhandenen Mitteln das Maximum herauszuholen – das ist für mich das Spannende an KVP.“

KVP steht für „Kontinuierlicher Verbesserungsprozess“. Dahinter steckt die Idee, Arbeitsabläufe Schritt für Schritt besser zu machen – also nicht auf einmal alles ändern, sondern stetig kleine Verbesserungen umsetzen. Ziel ist es, Zeit, Kosten und Qualität laufend zu optimieren. Alle Mitarbeitenden werden beteiligt und können ihre Ideen einbringen.

DEN RÜSTWECHSEL DOKUMENTIEREN TIM HAASE UND LUTZ GASSMANN SCHRIFTLICH SOWIE PER VIDEO - DIE ANALYSE ERFOLGT ANSCHLIESSEND GEMEINSAM MIT DEM GESAMTEN TEAM

Mehr produzieren und angenehmer Arbeiten

Genau das macht er aktuell in der Produktion am Standort Oranienburg. An einer Beschichtungsmaschine optimiert das dreiköpfige KVP-Team die Rüstprozesse – gemeinsam mit denen, die die Maschine und die Abläufe am besten kennen: „Wir erarbeiten alles zusammen mit den Mitarbeitenden an der Maschine,“ erklärt Haase und betont: „Alle einzubinden und Akzeptanz zu schaffen, ist das Wichtigste. Schließlich sind es ja am Ende die Kolleginnen und Kollegen, die den Prozess im Alltag umsetzen.“ Das KVP-Team identifiziert selbst, an welchen Maschinen sich Verbesserungen angehen lassen. Manchmal kommen auch die Produktionsleiter mit konkreten Herausforderungen auf Sie zu.

Um die optimalen Rüstprozesse zu finden, führt das KVP-Team mehrere Workshops durch. Da schauen sich vier bis acht Maschinen- und Anlagenführeraus jeder Schicht gemeinsam ihre Arbeitsabläufe an. Und zwar im wörtlichen Sinne: Jeden Rüstvorgang halten sie in einem Video fest und analysieren diesen danach gemeinsam mit dem KVP-Team Schritt für Schritt. So wird für die Beteiligten schnell sichtbar, ob zum Beispiel eine andere Reihenfolge der Schritte effizienter ist, oder ob einzelne Schritte vielleicht sogar ganz eliminiert werden können. Am Ende lassen sich die Abläufe oft so vereinheitlichen, dass ein Standardprozess dabei entsteht.

TIM HAASE HAT EIN AUGE DAFÜR, WELCHE PROZESSE NICHT EFFIZIENT SIND

„Oft können wir Rüstzeiten um etwa ein Viertel verkürzen – das summiert sich über das Jahr zu erheblich mehr Produktionszeit“, zeigt sich Tim Haase begeistert. Und die Kollegen an der Maschine freuen sich, dass sie ihren Arbeitsplatz und die Abläufe selbst so gestalten können, wie sie ihn wirklich brauchen, und sich so die Arbeit erleichtern. Das beinhaltet beispielsweise auch, dass sie während der Workshops Schränke und Regale umplatzieren, Werkzeuge in Reichweite aufhängen oder Bodenmarkierungen aufkleben können.

KVP ist ein Erfolgsfaktor

„ORAFOL wächst – und mit dem Wachstum steigt die Komplexität. KVP hilft uns, Strukturen zu schaffen, effizienter zu werden und letztlich wettbewerbsfähig zu bleiben“, veranschaulicht Tim Haase die Bedeutung seiner Arbeit. „Das ist entscheidend für unsere Zukunft.“ Aus diesem Grund hatte sich das Unternehmen dazu entschieden, das Thema strukturiert anzugehen und eine Abteilung dafür zu gründen. Dabei begann man nicht bei Null: Mit Norbert Walke, Toni Bürger und Lutz Gassmann gab es bereits seit 2023 KVP-Koordinatoren, die bei Fragen zu Arbeitsabläufen halfen, Prozesse verschriftlichten und das Onboarding neuer Kollegen übernahmen. „Die drei haben durch ihre langjährige Erfahrung in der Produktion wertvolles operatives Wissen“, schwärmt Tim Haase. „Im KVP-Team verheiraten wir dieses Praxis-Know-how mit meinem Theoriewissen – da entsteht dann was richtig Gutes für ORAFOL.“

Dieses Gute wirkt sich nach innen und außen aus. Neben höherer Produktivität und Flexibilität steigt so auch die Qualität – schließlich ist der Grundansatz von KVP, Fehler zu minimieren. Für die Mitarbeitenden bedeuten klare Abläufe angenehmere Arbeit und eine höhere Arbeitssicherheit. „Und weil wir alle Beteiligten einbeziehen, fühlen sie sich wertgeschätzt – und sind so insgesamt zufriedener.“

„Gemeinsam im Team aus dem Vorhandenen das Maximum herauszuholen – das ist für mich das Spannende an KVP.“

Weiterlesen im ORAFOL-Magazin