Ronny Schlief kennt seine 13 Anlagen in- und auswendig. Und dennoch entdeckt er immer wieder neue Hebel, an denen er zieht, um sie noch besser zu machen. „Unser Anspruch ist, die Anlagen so energieeffizient wie möglich zu betreiben,“ betont Schlief, der bei Orafol in Oranienburg das Team Energie und Abluftreinigungsanlagen leitet. Als Verfahrensingenieur kümmert er sich um Störungsbeseitigung, Wartung und Optimierung von 13 sogenannten regenerativ-thermischen Oxidationsanlagen. Diese RTOs sind für eine reibungslose Produktion unerlässlich. Denn zum einen kommen beim Bedrucken und Beschichten der Folien verschiedene Lösemittel zum Einsatz. Deren Dämpfe müssen zuverlässig abgeführt werden. Zum anderen benötigt der Trockner viel Wärmeenergie, um bei 200 Grad seine Aufgabe erledigen zu können. Eine RTO erledigt beides: Sie saugt die Lösemitteldämpfe ab, verbrennt sie und führt die dabei entstehende Wärme zurück in den Produktionsprozess.
ORAFOL & Dürr - Von Ingenieur zu Ingenieur
Seit über 20 Jahren setzt Orafol auf thermische Nachverbrennungsanlagen von Dürr.
Seit über 20 Jahren setzt Orafol auf thermische Nachverbrennungsanlagen von Dürr. Die leisten einen wesentlichen Beitrag zu Umweltverträglichkeit und Energieeffizienz der Produktion. Durch Zufriedenheit, Vertrauen und eine gemeinsame Sprache hat sich aus einer Kundenbeziehung über die Jahre eine enge technologische Partnerschaft entwickelt, die ständig bessere Prozesse und größere Energieeinsparungen schafft.
Hocheffizienz für Oranienburg und die Welt
Seit 2004 kommen diese hochkomplexen Anlagen aus Nachverbrennung, Wärmeträgerölanlage, Dampferzeuger, Steuerung und kilometerlanger Verrohrung vom schwäbischen Technologie-Mittelständler Dürr. „Wir haben damals zwei große RTO geliefert“, erinnert sich Hans Kuttler, Key Account Manager für Orafol bei Dürr. „Gerade geht die neueste Anlage, die RTO 13, in der neuen Halle 10 am Standort Oranienburg in Betrieb.“ Und auch bei der Orafol-Tochter Kay Automotive Graphics im US-amerikanischen Michigan entsorgt seit Ende 2023 eine hocheffiziente RTO von Dürr die Abluft.
99 Prozent Verfügbarkeit
Die zentrale Herausforderung für die Anlagen ist dabei die Verfügbarkeit: Fällt die Abgasreinigung aus, steht die Produktion still. „Wir konnten bei Orafol eine Verfügbarkeit von 99 Prozent herstellen,“ unterstreicht Kuttler. „Da ist viel Zufriedenheit und Vertrauen entstanden.“ Über die klassische Lieferanten-Kunden-Beziehung hinaus ist so über die Jahre eine technologiegetriebene Partnerschaft gewachsen. Und neben der Installation von Neuanlagen zielt diese auch auf die kontinuierliche Verbesserung der Bestandsanlagen in Sachen Energieverbrauch und Prozessen ab.
Schnelle Lösung dank gleicher Sprache
Wenn Ronny Schlief also einen Hebel zur Optimierung entdeckt, dann geht er direkt auf Hans Kuttler zu. Und in der Regel findet sich sehr zügig eine Lösung. „Durch die lange Zusammenarbeit wissen unsere Partner bei Dürr, was sie bei uns erwartet und was wir von ihnen erwarten“, beschreibt Schlief das unkomplizierte Verhältnis. Das zeigte sich zum Beispiel, als Schlief bei zwei neu installierten RTO erkannte, dass die eigentlich viel mehr Wärme bereitstellen könnten, als vorgesehen. Gemeinsam mit den Ingenieuren bei Dürr realisierte er so sehr zügig eine Möglichkeit, die Steuerung der Wärmeverteilung so anzupassen, dass die maximal Wärme genutzt werden kann – und übertrug diese Lösung gleich auf zwei weitere Anlagen. Hans Kuttler verrät, wie solch schnellen Erfolge zustande kommen: „Orafol kennt unsere Anlagen inzwischen schon sehr gut. Wenn wir Themen haben, sprechen wir darüber von Ingenieur zu Ingenieur – wir sprechen also dieselbe Sprache.“