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Unabhängig in Sachen Farbe: ORAFOL erhöht Wertschöpfung

Großaufnahme eines weißen Labortisches: Eine Hand lässt leuchtend rotes pulvriges Pigment von einem Stäbchen in eine Petrischale rieseln.

Autark durch Eigenproduktion

Internationale Lieferketten werden immer komplexer. Die Supply-Chain eines Unternehmens muss sicher funktionieren, sonst stocken Geschäftsprozesse. ORAFOL hat aus einem drohenden Engpass an Farbpigmentpasten Konsequenzen gezogen – und so einen neuen technologischen Fachbereich für sich erschlossen.

Im ORAFOL-Farblabor: Ein junger freundlicher Mitarbeiter präsentiert einen reichhaltigen Fächer an bunten Farbfolien.
Farbpigmentpasten jetzt aus ORAFOLs eigener Hand: Christian Wigbers, Research and Development Manager Graphic Solutions, freut sich über die neue Unabhängigkeit bei der Farbentwicklung.

„Bisher haben wir Farbpigmentpasten von externen Herstellern bezogen, um daraus die vielfältigen Farben für unsere graphischen Folienprodukte zu mischen“, berichtet Christian Wigbers, R&D Manager Graphic Solutions bei ORAFOL. Die große Neuheit: Diese Pasten – und somit die Basis der Cast-Ansätze – stellt das Unternehmen nun in Eigenproduktion her. 

Diese wichtige Erweiterung der Produktionskette hat direkten Einfluss auf Kunden: Denn so kann ORAFOL Lieferengpässe effizient ausgleichen und Partnern noch mehr Zuverlässigkeit und Kontinuität bieten.

Mit Innovationsgeist zu neuen Horizonten

Nach nur einem Jahr Bauzeit am Standort Oranienburg konnte die Belegschaft Mitte 2021 stolz in die erweiterte Halle 12 einziehen, die eine eigene Farbpigmentpasten-Fertigung beherbergt. 

Davor bezog ORAFOL die Pasten aus dem Vereinigten Königreich. Als England 2017 jedoch für den Brexit stimmte, wurde schnell beschlossen, in Zukunft den Rohstoff für Cast-Ansätze selbst herzustellen – ein wichtiger Schritt hin zu noch mehr Unabhängigkeit von Lieferketten und zur vollen Kontrolle über die Qualität der Produkte.

Experten bauen neues Fachwissen auf

Erste Laborversuche mit Titandioxid (Weißpigment), Optimierung von Farbpasten, die Suche nach Pigmentalternativen: In kürzester Zeit baute das Team in Oranienburg intern das notwendige Expertenwissen auf und arbeitete sich tief in eine neue Technologie ein: angefangen vom Laborequipment über die Verfahrensmethode bis zu den Rezepturen. 

In sechs Petrischalen auf einer violetten Folie sind Farbpigmente in verschiedenen Konsistenzen zu sehen. Blau, Rot und Weiß als pulvriges Pigment sowie als dickflüssige Farbpaste.
Noch mehr Zuverlässigkeit für Kunden: Mit dem Portfolio von über 40 Farbpigmentpasten kann ORAFOL jetzt fast jede Farbe mischen.

Nach zahlreichen Tests und Optimierungen war schließlich im Juli 2023 die vollständige Umstellung auf eigengefertigte ORAFOL-Pigmentpasten abgeschlossen: Mit einem Portfolio von über 40 Farbpigmentpasten kann das Unternehmen heute fast jede Farbe im Spektrum mischen – und so Kunden individuell aus eigener Hand bedienen.

Vom Pigment zur Paste: Die Rezeptur

„Wir haben einfach mal losgelegt“, erzählt Irina Golub, die die Laborversuche zur Entwicklung der Rezepturen durchführt. Ein Mindset, das als Türöffner für wirklich große Veränderungen gilt. Wer Innovation antreiben möchte, muss den ersten Schritt wagen – und sich dann mit langem Atem fundierte Expertise erarbeiten. 

In einer der ORAFOL-Produktionshallen werden eigene Farbpigmente hergestellt. Ein Mitarbeiter bedient die digitale Konsole eines Mischbehälters.
In einer der ORAFOL-Produktionshallen werden eigene Farbpigmentpasten hergestellt. Ein Mitarbeiter bedient die digitale Konsole eines Mischbehälters.

Die Entwicklung einer hochwertigen Farbpaste erfordert tiefes Verständnis für die Materialien und einen präzisen Entwicklungsprozess. „Wir haben mit viel Leidenschaft jede einzelne Rezeptur perfektioniert. Denn selbstverständlich möchten wir die exakt gleichen Farbtöne erreichen wie bei bisher gelieferten Produkten“, so Golub. 

Und das ist tatsächlich gelungen: ORAFOL ist nun in der Lage, alle Farbrezepturen – über 1.500 an der Zahl – ohne Umstellung weiterzuverwenden und Kunden so eine konsistente Produktqualität zu bieten. 

Produktion mit Fingerspitzengefühl

Die Pigmentproduktion in Oranienburg hat volle Fahrt aufgenommen. Egal ob individuelle Kundenfarben, Standard- oder Trendfarben des etablierten Foliensortiments: Hier am Hauptsitz entstehen nun hochwertige Farbpigmentpasten unter höchster Qualitätssicherung. 

Eine lächelnde ORAFOL-Labormitarbeiterin träufelt leuchtend blaue Farbpaste in eine Petrischale. Sie trägt Laborkittel und Schutzbrille.
Enabling creativity“: Das Forscherteam testet laufend neue Pigmente, um Kundenwünschen immer einen Schritt voraus sein.

Und damit nicht genug. Mit dem Credo „enabling creativity“ des Produktbereichs Graphic Solutions möchte das Forscherteam Kundenwünschen immer einen Schritt voraus sein. Es testet regelmäßig neue Pigmente, um das Portfolio des Unternehmens zu erweitern und Farbwirkungen weiter zu optimieren. 

Eine Grafik präsentiert Zahlen und Fakten zur ORAFOL-Farbpigmentproduktion. Ca. 500 Tonnen Pigmentpasten werden am Standort Oranienburg pro Jahr hergestellt. Über 40.000 Kilometer werden dank der Eigenproduktion jährlich an Transportwegen eingespart. Top 3: Weiß, Schwarz und Gelb sind die am häufigsten verwendeten Farbpigmentpasten. Unter 10 Mikrometer: Nach dem Zermahlen sind die Farbpigmentpartikel feiner als menschliches Haar; dieses ist ca. 50 bis 80 Mikrometer dick.

"German Engineering" mit Tradition

Mit der Herstellung eigener Farbpigmentpasten macht ORAFOL deutlich, was das Unternehmen unter "German Engineering" versteht. Ein Ideal, das fest in der Firmen-DNA verankert ist – denn das traditionsreiche Familienunternehmen hat schon seit langen Jahrzehnten seine Stärken in puncto Kundenorientierung, High-Tech-Expertise und umfassendem Service ausgebaut. 

Portraitfoto Dr. Jonas Kölsch, Executive Vice President Graphic Innovations mit dem Zitat: '"Mit unserer neuen Produktionskompetenz können wir nun noch schneller auf individuelle Kundenwünsche eingehen und Kunden persönlich und mit Fa
"Mit unserer neuen Produktionskompetenz können wir nun noch schneller auf individuelle Kundenwünsche eingehen und Kunden persönlich und mit Fachexpertise bei der Entwicklung neuer Farben unterstützen."
Dr. Jonas Kölsch , Executive Vice President Graphic Solutions

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